W.A. de Vigier Award 2022 - Gewinner

  • 4. Juli 2022

7 Startups erhalten je CHF 100'000

Solothurn, 22. Juni 2022. Aus über 200 eingereichten Projekten erhielten sieben junge Schweizer CEOs einen W.A. de Vigier Award, der mit je CHF 100'000 dotiert ist. Die Gewinnerprojekte reichen von Elektronik mit Geruchssinn über die Früherkennung neurodegenerativer Erkrankungen bis hin zum superpräzisen Polymer-3D-Druck.

"In diesem Jahr konnten wir sieben statt fünf Preise vergeben. Die sechste Auszeichnung wird von unserem ehemaligen Präsidenten Dr. Daniel Borer und seiner Familie verliehen, der siebte Preis wird von einem W.A. de Vigier Alaun gestiftet, der anonym bleiben möchte. Wir sind diesen beiden Parteien zutiefst dankbar und freuen uns natürlich sehr, noch mehr junge Schweizer Unternehmer zu unterstützen», sagt Carmen Lamparter, COO der W.A. de Vigier Foundation.

«Diese Mentalität, anderen zu helfen, den Erfolg bei neuen Unternehmungen mitzugestalten, ist etwas, von dem wir uns mehr im Schweizer Startup-Ökosystem wünschen, und es erfüllt uns mit grossem Stolz, dass zum zweiten Mal in den letzten Jahren einer unserer Alumni einen Preis spendet", sagt André Hoffman, Präsident des Stiftungsrates.

Dies sind die sieben Gewinner (in alphabetischer Reihenfolge)

ALIVION AG aus Menzingen (ZG) – Elektronik mit Geruchssinn ausstatten

Die heutigen elektronischen Geräte können viele Dinge, aber sie können nicht schmecken oder riechen. Die verfügbaren Laborgeräte sind sperrig und teuer, während Gassensoren schädliche von harmlosen Molekülen nicht unterscheiden können. ALIVION bietet mobile chemische Sensorgeräte, die einzelne Moleküle verfolgen können, indem sie ihre revolutionäre Molecule Select (TM) -Technologie nutzen, die auf Durchbrüchen in der Nanotechnologie an der ETH Zürich basiert. Die tragbaren Gassensoren bieten einen großen Mehrwert in den Bereichen Gesundheitswesen (Atemanalyse), Umweltüberwachung, Arbeits- und Lebensmittelsicherheit durch die Detektion relevanter Moleküle.

Composite Recycling GmbH aus Ecublens (VD): Den Kreislauf beim Composites-Recycling schließen

Verbundwerkstoffe werden durch die Kombination von Fasern mit Harz hergestellt und zum Bau von Booten, Windturbinenblättern usw. verwendet. Sie sind stark, leicht, langlebig, aber bisher nicht recycelbar und häufen sich daher exponentiell auf Deponien und in Verbrennungsanlagen. In Zusammenarbeit mit dem Advanced Composite Lab der EPFL hat dieses Startup eine nachhaltige Lösung entwickelt, um die Glasfasern vom Harz von Verbundwerkstoffabfällen zu trennen und sie für die Herstellung neuer Verbundwerkstoffe wiederzuverwenden. Keine giftigen Gase mehr aus der Verbrennung, keine Deponierung mehr, sondern "den Kreislauf schließen", indem diese vielseitigen Materialien immer wieder verwendet werden.

Impossible Materials from Fribourg (FR) – Pflanzliche Weißpigmente, die nicht krebserregend sind

Titandioxid wird als Weißpigment in Farben, Tinten, Kosmetika, Pharmazeutika und Lebensmitteln verwendet. Diese Zutat birgt jedoch Gesundheits- und Umweltgefahren und wird in Lebensmitteln verboten. Das Freiburger Startup Impossible Materials entwickelt patentierte, brillant weiße Pigmente aus Zellulose – ein Material, das erneuerbar, weit verbreitet, billig, biokompatibel und einfach zu verarbeiten ist. Die Pigmente des Unternehmens können mit industrieerprobten Prozessen skaliert werden, sind für den Menschen sicher und schaden dem Planeten nicht.

InCephalo AG aus Allschwil (BL) – Behandlung aggressiver Hirntumoren mit weniger Nebenwirkungen

Ein Problem bei der Behandlung von Hirnerkrankungen ist, dass weniger als 1% der intravenös verabreichten Medikamente tatsächlich ins Gehirn gelangen. Selbst wenn sie direkt in das Gehirn aufgetragen werden, verlassen diese biologischen Medikamente schnell das Gehirn und beginnen sich im Körper anzusammeln. Die Compartment Locked-Technologie (CLock) von InCephalo entwickelt zum ersten Mal maßgeschneiderte biologische Medikamente für die lokale Behandlung des Gehirns. Die CLocked-Medikamente bleiben im gewünschten Kompartiment, und wenn sie auslaufen, werden sie schnell abgebaut. Dies reduziert die Gesamtexposition der Medikamente gegenüber dem Körper signifikant und ermöglicht ein höheres lokales Dosierungsfenster.

NematX AG aus Zürich (ZH) – Hochleistungs-Polymer-3D-Druck

Spezialisierte Märkte von der Elektronik bis zur Luft- und Raumfahrt erfordern Hochleistungspolymerkomponenten in kleinen Losgrößen. Die Herstellung solcher Teile ist heute mit hohen Kosten verbunden und macht das Kleinseriengeschäft für viele Unternehmen unrentabel. Das ETH-Spin-off NematX bietet eine industrielle 3D-Drucklösung auf Basis neuartiger Flüssigkristallpolymere inklusive einer massgeschneiderten Fertigungstechnologie, um höchste Teileleistung und Fertigungspräzision im Polymer-3D-Druck zu vereinen. Kunden profitieren von bis zu 80 % niedrigeren Kosten, dreimal schnelleren Lieferzeiten und vollständig recycelbaren Materialien.

Nemosia AG aus Winterthur (ZH) – Früherkennung neurodegenerativer Erkrankungen

Die beste Chance, neurodegenerative Erkrankungen zu bekämpfen, besteht darin, sie so früh wie möglich zu erkennen und einzugreifen. Die PET-Neuroimaging-Lösung von Nemosia ist in der Lage, solche Störungen bereits im subklinischen Stadium zu erkennen und unterstützt Forscher bei der Entwicklung und Überwachung von Therapien. Reduzierte Diagnosezeit, effektive Arzneimittelentwicklung und personalisierte Behandlungen sind nur einige Vorteile, die diese Technologie unserer alternden Gesellschaft bringen kann.

PIPRA AG aus Zürich (ZH) – KI-basierter Test zur Beurteilung des Risikos kognitiver Störungen nach der Operation

Postoperatives Delirium (POD) ist eine schwere kognitive Komplikation, die bei 20% der chirurgischen Patienten im Alter von 60+ auftritt. Es gibt keine Behandlungen, sobald Symptome auftreten. Stattdessen liegt der Fokus auf prophylaktischen Interventionen, die zu teuer sind, um sie jedem Patienten anbieten zu können. PIPRA hat eine KI-basierte präoperative Risikovorhersagesoftware entwickelt, die die am stärksten gefährdeten Patienten identifiziert und von einer gezielten prophylaktischen Intervention profitieren wird, wodurch die Patientenergebnisse verbessert und Kosten für Krankenhäuser eingespart werden.

 

Über die W.A. de Vigier Awards

Der W.A. de Vigier Award ist die älteste Auszeichnung für Jungunternehmer in der Schweiz und mit einem jährlichen Preisgeld von bis zu CHF 600'000 (sechsmal CHF 100'000) einer der höchstdotierten Gründerpreise der Schweiz. In den letzten 33 Jahren hat die Stiftung über CHF 11 Millionen Startkapital ausgeschüttet. Das Ergebnis sind rund 100 florierende Startups, erfolgreiche Börsengänge, mehrere Unternehmensaustritte und vor allem viele neu geschaffene Arbeitsplätze.

Für die Bewertung der Projekte sind folgende Aspekte relevant: Die Unternehmerpersönlichkeit, der Innovationsgrad, der gesamtgesellschaftliche Wert, die technische und finanzielle Tragfähigkeit, die Marktaussichten und das Potenzial zur Schaffung von Arbeitsplätzen.

Medienmitteilung Preisträger/innen

Bildergalerie Gewinner 2022

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